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Mini-München Online

Unsere Idee

Seit über 40 Jahren gibt es die Spielstadt Mini-München. Sie ist heute das größte Ferienprogramm in München. Wie viele Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit hat auch Mini-München die Bereiche Digitalisierung und Internet früher wenig thematisiert. Wir als ehemalige Teilnehmer:innen und heutige ehrenamtliche Betreuer:innen haben selbst erlebt, dass in Mini-München alles deutlich analoger ist, als Kinder das heute aus ihrem Alltag kennen. Gemeinsam mit dem Veranstalter von Mini-München, dem Kultur und Spielraum e.V., wollten wir daher 2022 in Mini-München in vielerlei Hinsicht die Digitalisierung aufgreifen: Mit einer umfangreichen Onlineplattform für die Spielstadt und deren Medien, einer dazugehörigen App sowie einem eigenen Bereich, der „Agentur für Digitalisierung“.

Wie seid ihr die Umsetzung angegangen?

Nachdem wir ziemlich viele Leute sind, die die Entwicklung neben Studium, Schule oder Arbeit vorangetrieben haben, war es extrem wichtig, das Projekt in überschaubare Tickets zu zerlegen. Diese Tickets wurden auf GitLab verwaltet, wo auch unser Code liegt. In wöchentlichen Discord-Meetings haben wir dann den Status der Tickets und die jeweils nächsten Schritte besprochen. Die wichtigsten Meilensteine waren für uns die Mitarbeiter:innen-Schulung Anfang Juli, wo das fast fertige System den Betreuer:innen von Mini-München gezeigt wurde, der Registrierungsstart eine Woche vor Mini-München, an dem die Plattform erstmals durch viele Eltern und Kinder genutzt wurde, und natürlich der erste Tag im Live-Betrieb in der Spielstadt.

Wo war Partizipation am deutlichsten?

Die Spielstadt Mini-München lebt von der Partizipation der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Daher war es für uns wichtig, diese Partizipation auch ins Digitale zu übertragen. In einem spielstadtinternen Kurznachrichtendienst war es möglich, Nachrichten zu verfassen und Umfragen zu erstellen. Außerdem konnten die Mini-Münchner:innen Petitionen einreichen und online unterzeichnen. Diese Möglichkeiten wurden rege genutzt, Debatten wurden online geführt und von den klassischen Spielstadt-Medien aufgegriffen. Petitionen wurden regelmäßig in den täglichen Bürger:innenversammlungen besprochen und oft angenommen. So wurde der Stadtrat erfolgreich unter Druck gesetzt, in Mini-München ein Berufungsgericht einzuführen, nachdem viele Bürger:innen den Eindruck hatten, dass das Spielstadt-Gericht korrupt ist und die Entscheidungen vom Stadtrat beeinflusst werden. 

Was habt ihr erreicht?

Die angedachten Erweiterungen der Online-Plattform konnten größtenteils umgesetzt werden. Die App konnte von den Mini-Münchner:innen aus dem App-Store und Play-Store heruntergeladen werden. Die „Agentur für Digitalisierung“ hat dem Digitalen erstmals einen eigenen Bereich in Mini-München gegeben. In diesem wurden Bürger:innen und Betriebe beraten, es wurde programmiert, ein Roboter für einen Hebocon (Schrottroboter-Wettbewerb) gebaut, IT-Sicherheitskontrollen durchgeführt und digitale Werbekampagnen geplant.

Wie geht’s weiter? 

Nach Mini-München haben wir erstmal eine Liste an Ideen zur Verbesserung von Plattform und App angefertigt, die nun Schritt für Schritt abgearbeitet wird. In Mini-München konnten wir außerdem potenziellen Nachwuchs fürs Team gewinnen. Zudem gab es Interessensbekundungen anderer Spielstädte, die Plattform auch bei ihnen einzusetzen. 

#Blitzlicht

Die größte Herausforderung …

… waren die letzten Wochen vor Mini-München, in denen wir einige kleine, aber komplizierte Bugs in vielen Überstunden fixen mussten und eine gewisse Nervosität herrschte, ob am ersten Tag alles klappt. 

Unser schönster Moment …

… war der erste Mini-München-Tag: Anders als erwartet klappte die Registrierung von hunderten Mini-Münchner:innen sogar schneller als zu Zeiten, in denen sie komplett analog gelaufen ist – die Schlange war um 10:08 Uhr schon abgearbeitet.

Die lustigste Situation

Stundenlang versuchten wir, einen Bug zu finden, wir durchsuchten die einschlägigen Entwicklungsforen, probierten erfolglos komplexe Lösungsvorschläge und fanden den eigentlichen Bug dann am Ende per Zufall: Ein fehlendes Ausrufezeichen! 

Der ergiebigste Moment …

Die wöchentlichen Entwicklungsmeetings auf Discord. Solch produktive Meetings, in denen wirklich jede Frage angesprochen und schnell geklärt wurde, hat man selten –man merkte richtig, wie das Team voll darauf aus war, dass das Projekt ein Erfolg wird.

Der Hackathon war …

… interessant, produktiv und am Ende hatten wir sogar ein neues Teammitglied gefunden!